G20 Gipfel von Toronto: Teuer und wenig ertragreich
Am vergangenen Wochenende trafen sich im Rahmen des G20 und G8 Gipfels die Staatschefs der grössten Industrie- und Schwellenländer der Welt in Toronto. Die Ergebnisse werden von Kritikern als unzureichend bewertet. Es kam zu massiven Ausschreitungen und Auseinandersetzungen mit der Polizei.
Der G20 und G8 Gipfel in Toronto wurde mit ernüchternden Bewertungen kommentiert. Schon im Vorfeld wurden die Aussichten für den 870 Millionen teuren Mega-Gipfel als schlecht bewertet. Es sollten unter anderem Einigungen über die Themen Bankenabgabe, Schuldenabbau und Spekulantensteuern erzielt werden. Das Ergebnis sieht gemäss der Erwartungen enttäuschend aus. Statt konkreten Entscheidungen gab es nur Vertröstung auf den nächsten Gipfel in Seoul, wo dann weiter diskutiert werden soll. Das Thema Klimaschutz wurde gänzlich aus der Agenda für den Gipfel in Toronto gestrichen.
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G20 Gipfel von Toronto – Wenig Ergebnisse, viele Kosten
Angela Merkel hatte angekündigt, sich auf dem G20 für eine Steuer für bestimmte Bankgeschäfte einzusetzen. Sie konnte ihre Idee nicht durchsetzten, da Russland und Kanada sich strikt dagegen aussprachen.
US-Präsident Obama konnte zwar eine leichte Verschärfung der Reglementierung für das einheimische Bankenwesen vorweisen, doch auf internationaler Ebene ist man zu keiner festen Einigung gekommen, wie sich die weltweite Finanzkrise abschwächen lässt. Die Gesetze für Bankgeschäfte waren in den USA ohnehin die moderatesten der Welt, und haben schliesslich die Krise verursacht.
G20 Gipfel in Toronto – Viel Lärm und viel Geld, wenig Resultate
Bei einem Treffen, das 3860 Euro in der Sekunde kostet, wären ein paar konkrete Ergebnisse nicht schlecht. Diese wurden nicht geliefert, und zahlreiche andere Aufreger erhitzen die Gemüter von Globalisierungsgegnern. So wurde beispielsweise für den Gipfel eigens ein künstlicher See angelegt, zum Spottpreis von 2 Millionen Euro. Ausserdem wurden Merkel und der britische Premier Cameron am Sonntag dafür bezahlt, sich das WM-Fussballspiel Deutschland gegen England anzusehen.
Der Löwenanteil der Kosten ging natürlich für die Bezahlung der Sicherheitskräfte drauf. Diese liessen sich nicht lumpen und kesselten in der Innenstadt Torontos friedliche Zivilisten gegen ihren Willen ein. Es kam zu Gewaltanwendung durch die Polizeikräfte und über 700 Festnahmen. Diese Zahlen werden mit Sicherheit auf dem Gipfel in Seoul im November noch überboten.