Der heimische Spargel ist da
Bonn – In den Spargelregionen der Bundesrepublik hat die Ernte begonnen. Nachdem einige Bauern schon in den vergangenen Wochen die ersten Stangen von den Feldern geholt haben, nimmt die Ernte nun deutlich Fahrt auf.
«Spätestens Anfang April dürfte es in allen wichtigen Regionen richtig losgehen», sagt der Marktanalyst Michael Koch von der
Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI).
In Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinhessen und der Pfalz gibt es einzelne Betriebe, die ihre Spargelfelder künstlich beheizen und so teilweise schon Mitte Februar mit der Ernte beginnen konnten. Während diese Variante nicht sonderlich verbreitet ist, setzen viele Landwirte auf den Anbau mit Folien. Unter Tunneln mit zwei- bis dreifacher Abdeckung gedeihen die Pflanzen schneller, sodass der Spargelhunger oft schon im März gestillt werden kann. Der Deutsche Bauernverband führt es auch auf milde Temperaturen zurück, dass die Spargelsaison dieses Jahr «so früh wie selten» beginnt, wie er erklärte.
Wie sich der Ertrag entwickelt, hängt nach Angaben von Fachleuten sehr stark vom Wetter ab. Ob der lange, trockene Sommer 2018 Auswirkungen auf die diesjährige Ernte haben wird, ist noch unklar. «Eine Spargelpflanze ist wie ein Bankkonto. Wenn ich mehr raus nehme, als ich rein gebe an Sonne und Wasser, dann schwächt das die Pflanze», sagt der Spargelexperte Koch. Dank reichlich zusätzlicher Bewässerung gehe man aber davon aus, dass es keine allzu großen Spätfolgen des Hitzesommers geben werde. Prinzipiell mag es der Spargel gerne sonnig und warm.
Zu Saisonbeginn ist das Gemüse noch vergleichsweise teuer: zwischen 16 und 20 Euro kostet das Kilogramm in der Handelsklasse I, wie die Erzeuger berichten. «Die Preise werden mit zunehmendem Angebot sehr schnell nach unten gehen, so ist unsere Erfahrung», sagte Hans Lehar, Geschäftsführer der
Obst- und Gemüse-Absatzgenossenschaft Nordbaden (OGA), im nordbadischen Bruchsal.
Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 129.600 Tonnen Spargel geerntet, wie das
Statistische Bundesamtschätzte. Davon entfielen 10.800 auf Hessen, 10.600 auf Baden-Württemberg und 7600 auf Rheinland-Pfalz.
Fotocredits: Karl-Josef Hildenbrand
(dpa)