Linke schließt Kommunistin aus
Die Landtagsfraktion der niedersächsischen Linken hat Christel Wegner heute einstimmig ausgeschlossen.
Wegner hatte sich im Rahmen eines Interviews für die ARD-Sendung „Panorama“ für den Mauerbau an der ehemaligen innerdeutschen Grenze und die Wiedereinführung der Staatssicherheit ausgesprochen. Wegner, 60, ist seit Parteigründung 1968 Mitglied der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP); über ein sogenanntes Crossover-Verfahren durfte sie auf der Liste der Linken kandidieren und gelangte 2007 an ihr Landtags-Mandat. Zu den verschiedenen Aufforderungen, ihr Mandat niederzulegen, hat Wegner sich noch nicht geäußert.
Der Wahlkampfleiter der Linken, Bodo Ramelow, erklärte, dass er fortan von Crossover-Kandidaturen abraten werde; im laufenden Wahlkampf in Hamburg steht allerdings ein DKP-Mitglied auf der linken Liste. Obwohl die Partei unmittelbar nach Veröffentlichung des Wegner-Interviews vielfach und scharf kritisiert wurde, dürfte der Ausschluss Christel Wegners aus der niedersächsischen Landtagsfraktion letztlich zur positiven Profilierung der Linken beitragen – ob sie es wollte oder nicht, Wegner hat geholfen, die Linke vom Image der SED-Nachfolgepartei – von dem die PDS sich nie ganz befreien konnte – etwas loszulösen. Fraglich ist natürlich trotzdem, wieviele Sympathisanten der Partei Wegners Aussagen im Stillen zustimmen mögen.