Karikaturenstreit: Iran protestiert
Wie der „Spiegel“ berichtet, hat das iranische Außenministerium den dänischen Botschafter einbestellt, um gegen den erneuten Abdruck der Mohammed-Karikaturen am Dienstag in 17 dänischen Tageszeitungen zu protestieren. Die iranische Nachrichtenagentur Irna will wissen, dass das Außenministerium den Vorgang „scharf verurteile“. Zu den Motiven der Zeitungen – ein Mordkomplott gegen den Karikaturisten Kurt Westergaard war aufgedeckt worden – kein Wort. Bleibt nur, weiterhin zu hoffen, dass die Aktion der Zeitungen nicht zu größeren Protesten wie zuletzt Anfang 2006 in der Öffentlichkeit und der Politik führen wird. Teheran ist indes zu wünschen, dass die Regierung zukünftig gelassener auf aktuelle Nachrichten ausländische Medien reagiert. Immerhin herrscht in Dänemark Pressefreiheit – der Botschafter wird also relativ wenig ausrichten können. Die symbolische Geste ist aber klar: Auf die Unterscheidung zwischen einzelnen Bürgern und dem Staat kommt es Teheran im Zweifelsfall nicht an.