Drucken mit Drittanbieter-Tinte
Berlin – Beim Drucken zu Hause lässt sich mit günstigen Patronen von Drittanbietern ordentlich Geld sparen – allerdings nicht in jedem Fall. Denn es kommt stark auf die richtige Kombination aus Drucker und Patronenhersteller an, berichtet die Stiftung Warentest in der Zeitschrift «test» (Ausgabe 8/2018).
Die Stiftung hat diverse Tintenpatronen von vier Herstellern für aktuelle Druckermodelle untersucht. Alle arbeiteten dabei mit der Fremdtinte gut zusammen. Hier hatte es beim vorangegangenen Test vor drei Jahren noch Probleme gegeben, weil sich Hersteller dagegen sperrten, dass in ihre Drucker günstigere Nachbauten der eigenen Patronen eingesteckt wurden.
Das konnte die Stiftung nun nicht mehr feststellen. Stattdessen ließen sich teils bis zu 80 Prozent der Kosten pro gedruckter Seite einsparen. In Sachen Qualität lieferten die Spar-Patronen den Testern zufolge anständige Ergebnisse, sie konnten aber bei Farbtreue und Lichtbeständigkeit öfter nicht mit der Originaltinte mithalten. Für den Fotodruck empfehlen die Warentester deswegen hochwertigeres Druckerpapier. Darauf verschmiert der Ausdruck weniger, und die Farben bleiben länger erhalten.
Außerdem ist nicht jede Druckerpatrone vom Drittanbieter wirklich billiger. Im Einzelfall war der Nachbau beim Druckpreis pro Seite sogar vergleichsweise teurer. Hier lohnt es sich, beim Kauf auf die Kapazität der Patrone und die Seitenausbeute zu achten und kurz durchzukalkulieren, ob sich eine Patrone am Ende auf den Preis pro Seite gerechnet auch wirklich rentiert.
Und was ist, wenn die Qualität der Ausdrucke mit der Fremdtinte nicht stimmt? Die Stiftung Warentest rät dann zur Reklamation. Zwar hätten Umfragen unter Nutzern von Drittanbieter-Patronen ergeben, dass ein Großteil sich den Stress einer Reklamation nicht antun will. Wer es doch tat, erhielt aber häufig eine neue Patrone oder das Geld zurück.
Eine Auswirkung auf Garantie und Gewährleistung hat ein Einsatz von Drittanbieter-Patronen den Angaben zufolge nicht. Dies sei nur ein Problem, wenn der Druckerhersteller nachweisen kann, dass ein Schaden wirklich durch eine Fremdpatrone verursacht wurde. In den Tests der Stiftung sei es auch noch nie zu Schäden durch Spartinte gekommen.
Fotocredits: Franziska Gabbert
(dpa/tmn)